Schulkonzept

Alles lernen ist umsonst, wenn Lust und Freude verloren gehen.
— Heinrich Pestalozzi
Begabungssiegel
 

Die Basis

Eine entscheidende Voraussetzung für gelingendes Lernen ist eine anregende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre

  • in der Familie

  • in der Schule

Immer wieder zeigen Studien, dass Freude am Lernen und eine hohe Lernmotivation sich dann einstellen, wenn Kinder ihre Lernprozesse vorwiegend selbst gestalten können.
Reformpädagogische Elemente sind deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Schule. Sie lassen den Kindern oft viel mehr Raum zur freien Selbstentfaltung. Schule soll nicht nur Schulisches, sondern auch Persönliches vermitteln.

Wir fördern die Selbstständigkeit der Kinder, so lernen sie am besten in ihrem eigenen Tempo und auf ihre eigene Art. Die Erwachsenen (Lehrpersonen) schaffen die „vorbereitete“ Umgebung, in dem sie Unterrichtsthemen und eine Auswahl an Materialien zur Verfügung stellen. Dabei stehen sie den Schülern natürlich mit Unterstützung zur Seite. Die Lehrperson steht nicht im Mittelpunkt des Lernprozesses – er nimmt sich immer wieder zurück, beobachtet die Lernprozesse und dokumentiert diese Beobachtungen auch.


3-Methoden-Konzept

  • „Gebundener“ Unterricht bzw. gebundene Lernphasen
    In diesem Unterricht werden Themen im Klassenverband behandelt. Neue Lerninhalte werden erarbeitet bzw. gefestigt.

  • „Halb-gebundene“ Lernphasen
    Planarbeit mit den „Ziele-Mindmaps“ in Deutsch und Mathematik. Die Mindmaps werden an den Elternabenden vorgestellt.

  • Freie Lernphasen (individuell: wird an den Elternabenden besprochen)
    Freiarbeit nach Maria Montessori: Jedes Kind entscheidet selbst, mit welchem Material bzw. zu welchem Thema es arbeitet (in D, M, SU).
    Es wird erwartet, dass die gewählte Aufgabe bearbeitet und nicht grundlos beendet wird.
    Die Kinder sind aber in der Freiarbeit keinesfalls sich selbst überlassen. Sie werden dazu ermuntert, die Zeit der freien Arbeit für ihre persönliche Entwicklung in verantwortlicher Weise zu nutzen.
    Nach Beendigung der Planarbeit („Ziele-Mindmaps“) und der Freiarbeit dokumentiert jedes Kind seine Arbeit im Lerntagebuch. Die Eintragungen erfolgen zunächst mit Symbolen (1. Schulstufe), danach (ab der 2. Schulstufe) anhand kurzer Notizen: z.B. „Zahlen bis 100“ oder „Geschichte schreiben“ oder „Blitzlesen“ oder „Namenwörter zuordnen“ usw.;
    Außerdem sollen die Schüler eine kurze Einschätzung über den Schwierigkeitsgrad der gewählten Arbeit dokumentieren: „Die Aufgabe war: schwer – mittel – leicht.“


Unsere Ziele nach dem SMART-Prinzip

Das SMART-Prinzip ist eine im wahrsten Sinne des Wortes „smarte“ Methode zur Zielformulierung und wurde vom Zeitmanagement-Experten Lothar Seiwert entwickelt. SMART steht für die einzelnen Kriterien, die eine Zielsetzung erfüllen soll:

S → spezifisch
M → messbar
A → ausführbar
R → realistisch
T → termingerecht

  • Wir wollen die Stärken und Interessen jedes Kindes wahrnehmen und fördern.

  • Wir wollen selbstgesteuertes und aktives Lernen fördern.

  • Wir bieten Möglichkeiten zum handelnden und entdeckenden Lernen.

  • Wir bieten Gelegenheiten zum gemeinsamen und zum individuell begleiteten Lernen.

  • Wir schaffen offene und gebundene Lernsituationen.

  • Wir fördern selbstständiges und selbstorganisiertes Lernen.

  • Wir fördern die Fähigkeit der Schüler als Lernhelfer tätig zu werden.

  • Wir pflegen ein wertschätzendes Miteinander.


 
 

Beurteilungsform

Dialog ist die höchste Form der Kommunikation
— August Everding

Der im Schulgesetz verankerte Anspruch, alle Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern, ist leichter zu erfüllen, wenn alle im Lernumfeld Beteiligten miteinander kommunizieren, wenn sie wissen, was gut läuft, aber auch, was dem Kind noch schwer fällt, wo genau es noch Unterstützung braucht.

Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ist zudem auch grundlegende Voraussetzung für den Bildungserfolg Ihres Kindes.

In den ersten 1 1/2 Jahren gibt es als Beurteilungsform daher eine Kommentierte direkte Leistungsvorlage (KDL).

(Abstimmung der Eltern im Klassenforum)

An die Stelle der Ziffernbeurteilung tritt das Sammeln der Leistungen der SchülerIn (Portfolio). In einem Bewertungsgespräch im Jänner und Juni werden die Schülerarbeiten erläutert und der Leistungsstand besprochen.


Die Zielstellung

  • Keine Orientierung an der Kollektivnorm

  • Individuelle Förderung

  • Engere Kooperation Schule – Elternhaus

  • Einbeziehung der Schüler in die Leistungsbeurteilung

  • Wege zur Selbstbeurteilung finden

  • Stärkung und Erhaltung der Lernfreude

  • Stärkung und Entwicklung des Vertrauens des Schülers in seine eigene Leistungsfähigkeit


Die Organisation

  • Auffächern der Grob- in Feinziele

  • Arbeiten des Schülers, die den Lernzielen entsprechen, werden in einer Sammelmappe (Portfolio) abgelegt

  • Diese ist für die Erziehungsberechtigten jederzeit einsehbar

  • Mindesten einmal pro Jahr wird sie von den Erziehungsberechtigten nachweislich zur Kenntnis gebracht (Unterschrift)

  • Somit – detaillierter Einblick in die jeweiligen Schülerleistungen

 
 

Vorzüge eines Kinder-Eltern-Lehrer-Gesprächs

  • Feedback für alle Beteiligten

  • Vertrauensbildung – Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses

  • Individuelle Förderung durch ganzheitliche Analyse

  • Konstruktives Herausarbeiten der Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler

  • Eindeutige Verantwortlichkeit bei den vereinbarten Maßnahmen und Unterstützungsangeboten

  • Motivationssteigerung auf Seiten Ihres Kindes


Schwerpunkte des Gespräches:

Stärken, soziale Fähigkeiten, schulisches Miteinander, Leistungen, Kompetenzen…


ZIELE der Portfolioarbeit

(Gesammelte Leistungen der SchülerInnen)

Für das Kind:

  • Interessen und Stärken des Kindes sichtbar machen

  • Kind lernt sich selbst einzuschätzen

  • Gedanken und Erkenntnisse im Dialog austauschen

  • Erfährt Wertschätzung, baut Stolz, Zuversicht und Selbstvertrauen auf

  • Entdeckt und erkennt eigene Fähigkeiten

  • Kann Erfahrungen und Erlebnisse reflektieren

  • Lernprozesse bewusst machen


Für die Eltern:

  • Einblicke in die Entwicklung und das Lernen ihres Kindes und in Lernprozesse

  • Lernen Themen, Vorlieben, Sichtweisen und Ideen ihres Kindes in der Schule kennen

  • Sind im Dialog mit Kind und Lehrperson über das Portfolio

  • Einblicke in Bildungsprozesse und Bildungsbereiche

  • Bildungspartnerschaft, aktives Mitgestalten

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